252 Personen, darunter 143 Delegierte und total 168 Stimmberechtigte durfte Präsident Christian Zimmermann am vergangenen Samstagnachmittag in der Hiltbrunnenhalle in Altbüron zur Delegiertenversammlung des Luzerner Kantonalschützenvereins (LKSV) begrüssen. Gleich zu Beginn stellte Christian Graber, Präsident des SV Grossdietwil, den Verein vor, der für die diesjährige Organisation der DV verantwortlich zeichnete.
Über 6000 Mitglieder, aber viele offene Chargen
Bevor Zimmermann zu den statuarischen Geschäften überleitete, rief er den Anwesenden die angespannte Personalsituation in Erinnerung. Wie bereits an der DV vor einem Jahr verkündet, sind nach dem Rücktritt des langjährigen Chefs Spitzensport, Franz Glanzmann, zahlreiche Ressorts und Abteilungen ohne Vorsteherin oder Vorsteher. «Es muss niemand allein, die Arbeit übernehmen, die Franz geleistet hat», so Christian Zimmermann. «Aber wenn es uns nicht gelingt, die offenen Chargen zu besetzen, wird das unweigerlich in einer Kürzung des Leistungsangebots münden.» Trotz bislang erfolgloser Suche, gab Zimmermann der Präsident seiner Hoffnung Ausdruck, angesichts von 6000 eingetragenen Mitgliedern doch noch Freiwillige für die freien Posten zu finden. Aktuell sind beim LKSV die Posten Chef/in Leistungssport, Chef/in Pistole (Match), Chef/in Gewehr 10/50 Meter (Match), Chef/in Wettkämpfe (Match) und Chef/in Funktionärsausbildung vakant. Welche weiterreichenden Konsequenzen die Nichtbesetzung dieser Posten haben können, zeichnete Zimmermann ebenfalls vor: Eine gangbare Alternative wäre die Etablierung eines (professionellen) Geschäftsführermodells anstelle der heutigen ehrenamtlichen Arbeit. «Es muss uns allen klar sein, dass diese Variante mit deutlich höheren Kosten für alle Vereine verbunden wäre», so Zimmermann abschliessend. Einen kleinen Lichtblick gab es im vergangenen Jahr: Mit Patrick Messmer konnte zumindest der zuvor ebenfalls vakante Posten Chef Gewehr 300 Meter (Match) besetzt werden. Christian Zimmermann dankte Patrick Messmer für seine Bereitschaft.
Geschäfte und Wiederwahlen waren unbestritten
Die statuarischen Geschäfte der DV konnten speditiv abgehandelt werden. Das Protokoll der letztjährigen DV wie auch der Jahresbericht wurden ohne Anmerkungen genehmigt. Gleiches gilt für die von Finanzchef Vinzenz Achermann präsentierte Jahresrechnung, die mit einem Gewinn abschloss. Das Budget 2023 dagegen rechnet sieht mit einemeinen Verlust vor. Rechnung und Voranschlag wurden ebenso einstimmig genehmigt wie die Mitgliederbeiträge für das Jahr 2024, die unverändert bleiben.
Unter dem Traktandum Wahlen kündigte Präsident Christian Zimmermann seinen Rücktritt auf die nächstjährige DV in Ettiswil an. Vor mittlerweile 14 Jahren war er ebenfalls in Ettiswil in den LKSV-Vorstand gewählt worden, den er seit 2013 präsidiert. «Für mich schliesst sich damit ein Kreis, nach mehr als zehn Jahren an der Spitze des LKSV ist die Zeit reif, für eine Veränderung», so Zimmermannmeinte er. Bei den anschliessenden Wahlen wurden zuerst alle anderen Vorstandsmitglieder in globo und einstimmig für eine weitere Amtszeit von vier Jahren bestätigt, ehe auch Christian Zimmermann für ein weiteres Jahr als Präsident einstimmig bestätigt wurde.
Theo Janssen neues Ehrenmitglied
Wie stets vor den Corona-Jahren nahmen bei der DV auch die Ehrungen einen wichtigen Teil ein. So wurden diverse Personen für ihr langjähriges Engagement in Vorständen und in der Nachwuchsarbeit ausgezeichnet. Die obligate Verdienstmedaille konnte heuer jedoch nicht überreicht werden. Dies wegen des Konkurses der Firma Faude & Huguenin SA, welche die Medaillen bisher hergestellt hatte. Stattdessen erhielten die Persönlichkeiten (siehe Auflistung am Ende des Textes) eine Flasche Wein und grossen Applaus aus der Versammlung. Ausserdem nahm der Vorstand diverse Ehrungen für sportliche Erfolge im vergangenen Jahr vor (siehe Bilder).
Eine spezielle Ehrung wurde Theo Janssen zuteil. Der LKSV-Vizepräsident engagiert sich auch als Chef Ausbildung und als Fahnengötti der 2021 eingeweihten neuen Verbandsfahne. Da er im Vorjahr coronabedingt nicht an der DV hatte teilnehmen können, wurde er am vergangenen Samstag in Altbüron als Anerkennung für seine Verdienste rund um den Luzerner Schiesssport mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet. Janssen engagiert sich auch weiterhin als Vizepräsident und Chef Ausbildung.
Grussworte aus Militär, Politik und Sport
Zusätzlich aufgelockert wurde die Behandlung der statuarischen Geschäfte durch verschiedene Grussworte aus Militär, und Politik und Sport. Insgesamt wohnten die rekordverdächtige Zahl von 70 Gästen der DV der Luzerner Schützen bei, was sicherlich auch in Verbindung mit dem Wahljahr 2023 gestanden haben dürfte. Divisionär Daniel Keller, Kantonsratspräsident Rolf Born, der zurücktretende Regierungsrat Paul Winiker und Luca Filippini, Präsident des Schweizerischen Schiesssportverbands, wandten sich an die Anwesenden und riefen ihnen nebst individuellen Schwerpunkten in ihren Ansprachen die Wichtigkeit freiwilligen Engagements in Erinnerung. Oder wie es Divisionär Keller ausdrückte: «Es lohnt sich immer, sich für die Gemeinschaft zu engagieren.»
Nach dem knapp zweieinhalbstündigen offiziellen Teil wurde die DV mit einem Apéro und dem Bankettessen abgeschlossen. Dabei sorgten die Turnerinnen und Turner des STV Altbüron für beste Unterhaltung der Gäste aus dem ganzen Kanton.
Verdienstmedaillen für langjährige Arbeit in Vorständen und im Nachwuchsbereich
Anton Thalmann, Anton Bürli, Ernst Kneubühler, Franz Hunkeler, Kurt Bürli, Lilian Bürli, Lukas Bättig, Pascal Kurmann, Peter Agner, Trudy Felder (alle MSV Altishofen)
Adolf Wyss (SG der Stadt Luzern)
Martin Arnold, Xaver Betschart (FSV Schlierbach)
Paul Joss (PS Willisau)