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Eine zufriedenstellende Zwischenbilanz

6214 Schützinnen und Schützen haben bis am vergangenen Sonntagmittag im Kanton Luzern das Eidgenössische Feldschiessen absolviert. Das ist gegenüber dem Vorjahr zwar ein Rückgang um rund 1800 Personen. Weil das Feldschiessen aber noch bis Ende August geschossen werden kann, sind die Zahlen nicht 1:1 vergleichbar und sind die Verantwortlichen des Luzerner Kantonalschützenvereins (LKSV) guten Mutes, dass die angestrebte 8000er-Marke doch noch geknackt werden kann.

«Teilnahme kommt vor dem Rang»: Das Eidgenössische Schützenfest richtet sich an alle Interessierten, die den Schiesssport einmal erleben wollen.

Engagierte Vereinsmitglieder sorgten wie jedes Jahr für die professionelle Betreuung aller ungeübten Schützinnen und Schützen.

Die Schützenmeister auf den verschiedenen Schiessplätzen sorgten für einen reibungslosen und unfallfreien Ablauf des Feldschiessens 2022.

Treffsichere Familie: Roman Morgenthaler (67 Punkte) und die Kinder Mia (Jahrgang 2011; 59 Punkte) und Nando (Jahrgang 2009; 65 Punkte) aus Richenthal sicherten sich allesamt den Kranz beim diesjährigen Feldschiessen. Fotos Patrik Birrer

Erstmals seit 2019 war das Eidgenössische Feldschiessen heuer kaum mehr durch Schutzmassnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie beeinträchtigt. Auf zahlreichen Schiessplätzen landauf und landab kamen in den vergangenen Tagen Zehntausende Schützinnen und Schützen zusammen, um den traditionsreichen Anlass zu bestreiten und die Kameradschaft zu pflegen. Und doch hat die Pandemie im weitesten Sinn auch die Austragung des Feldschiessens 2022 beeinflusst: Wie in den vergangenen beiden Jahren kann das 18 Schüsse umfassende Programm auch noch nach dem offiziellen Wochenende absolviert werden. Heuer ist eine Teilnahme noch bis am 31. August möglich.

 

«8000er-Marke ist noch zu erreichen»
Bei den am Sonntagnachmittag bekannt gegebenen Zahlen zum Feldschiessen 2022 im Kanton Luzern handelt es sich also erst um eine Zwischenbilanz. Mit dieser ist Arthur Riedweg, Chef Feldschiessen beim LKSV, durchaus zufrieden. 6214 Aktive haben das Feldschiessen bisher absolviert. Das sind 1800 Personen weniger als im Vorjahr. Der Rückgang ist schwerpunktmässig bei den Gewehrschützinnen und -schützen zu beobachten (4445 Teilnehmer gegenüber 6071 im Vorjahr). Bei den Pistolenschützinnen und -schützen (25 und 50 Meter) gab es zwar ebenfalls einen Rückgang, mit 194 Personen (1769 gegenüber 1963 im Vorjahr) fiel dieser jedoch moderater aus als auf die 300-Meter-Distanz. Auf die Gewehrschützinnen und -schützen setzt Riedweg dann auch die grösste Hoffnung in Bezug auf die definitive Feldschiessen-Bilanz 2022. «Viele Vereine führen bis Ende August noch das Obligatorisch-Programm durch. Wenn es ihnen gelingt, die Schützen in diesem Zug auch zum Absolvieren des Feldschiessens zu motivieren, ist die 8000er-Marke auch in diesem Jahr noch zu erreichen. Das ist und bleibt das Ziel und wäre eine tolle Sache.»

 

Perlen und Reiden mobilisierten am Besten
Bei den teilnehmerstärksten Vereinen im Kanton Luzern kam es in diesem Jahr gegenüber 2021 zu einigen Veränderungen. Nicht allerdings ganz an der Spitze: Hier verteidigten die SG Perlen (Gewehr) und der PSB Reiden (Pistole) ihre Position als Sektion mit der höchsten Teilnehmerzahl. Während die Perler Gewehrschützen jedoch einen starken Einbruch hinnehmen mussten (204 gegenüber 337 im Vorjahr) steigerten die Reider Pistoliers ihre Teilnehmerzahl von 194 im Vorjahr auf 266. Am zweitmeisten Gewehrschützen mobilisierte bisher die FSG Schwarzenberg (168), am drittmeisten die SG Menznau (137). Bei den Pistolenvereinen liegt der PC Pfaffnerntal mit 188 Teilnehmern auf dem 2. Rang vor den Zentronikern Wolhusen mit bisher 158 Teilnehmern. Wie mit dem Gewehr kann auch das Pistolen-Feldschiessen noch bis Ende August absolviert werden.

 

Bisher vier Maximalresultate
Ein Blick auf die diesjährige Kranzquote ergibt kein einheitliches Bild: Bei den Gewehrschützen ist diese von 50.91 Prozent im Vorjahr auf 53.57 Prozent gestiegen. Noch deutlicher fiel der Anstieg bei den Pistolenschützen über die 50-Meter-Distanz aus (47.62 Prozent gegenüber 40.24 Prozent im Vorjahr). Auf die 25-Meter-Distanz hingegen sank der Anteil jener Schützinnen und Schützen, die einen Kranz erzielten. Und zwar von 43.81 Prozent im Vorjahr auf 42.49 Prozent.

Auch wenn die Resultate und somit auch die Kranzquoten beim «grössten Schützenfest der Welt» nur zweitrangig sind, so ist es für alle ambitionierten Schützinnen und Schützen stets ein Ansporn, eine möglichst hohe Punktzahl zu erreichen. So ist es für jeden Aktiven ein besonderes Highlight, einmal bei einem Feldschiessen die Maximalpunktzahl zu erzielen. In diesem Jahr ist das bisher vier Teilnehmern gelungen. Als einziger Gewehrschütze erzielte Roger Botta vom WV Ebikon 72 Zähler. Bei den Pistolenschützen platzierten gleich drei Aktive sämtliche 18 Schüsse ganz im Zentrum der Zielscheibe. Herausragend ist dabei die Leistung von Peter Bühler von den Pistolenschützen Grosswangen und Umgebung. Er erzielte bereits zum vierten Mal in Serie (!) die Maximalpunktzahl von 180. Beat Wermelinger (PSB Reiden) seinerseits schaffte dieses Kunststück zum zweiten Mal in Folge und auch Michael Widmer (PSB Reiden) liess sich lauter 10er notieren.

 

Wiedersehen am 2. bis 4. Juni 2023
Ein Blick auf die Schiessplätze in den vergangenen Tagen zeigte: Das Eidgenössische Feldschiessen ist seinem Renommee als «grösstes Schützenfest der Welt» auch im Jahr 2022 gerecht geworden. Engagierte Vereinsmitglieder standen ungeübten Teilnehmern mit Rat und Tat beiseite und trugen damit wesentlich zur erfolgreichen und unfallfreien Durchführung bei. Und in den Schützenstuben herrschte vielerorts beste Stimmung. Bis Ende August hoffen die Verantwortlichen der Vereine und des LKSV auf noch möglichst viele weitere Teilnehmer, ehe im kommenden Jahr vom 2. bis 4. Juni das nächste Eidgenössische Feldschiessen über die Bühne geht.