Die neue Kantonalfahne enthüllt und gesegnet

Am vergangenen Sonntag haben Fahnengotte Heidi Bossart und Fahnengötti Theo Janssen die neue Fahne des Luzerner Kantonalschützenvereins enthüllt. Das Banner wurde in einer würdigen Zeremonie im Beisein von Gästen aus Politik und Armee von Kaplan Leopold Kaiser in der Pfarrkirche St. Mauritius in Ruswil gesegnet.

Korpskommandant ausser Dienst, Beat Fischer aus Sempach, führte durch die im kleinen Rahmen abgehaltene aber sehr würdige Zeremonie der Fahnenweihe. Fotos Patrik Birrer

Der grosse Moment: Fahnengotte Heidi Bossart und Fahnengötti Theo Janssen enthülle das neue Banner des Luzerner Kantonalschützenvereins.

Kaplan Leopold Kaiser segnet die neue Fahne.

Verabschiedung der alten Fahne: Walter Häfliger (links) und Kantonalfähnrich Arthur Riedweg mit der neuen Fahne des LKSV.

Als Festredner amtete Nationalrat Franz Grüter.

Der Fahnengruss mit der neuen Fahne: Kantonalfähnrich Artur Riedweg darf künftig ein neues Banner führen.

Gruppenbild mit der neuen Kantonalfahne (von links): Kaplan Leopold Kaiser, Fahnengötti Theo Janssen, Kantonalfähnrich Artur Riedweg, Fahnengotte Heidi Bossart und Festredner Nationalrat Franz Grüter.

Gut Ding will Weile haben. Allzu viele Veranstaltungen und Anlässe mussten in den vergangenen fast eineinhalb Jahren aufgrund der Coronapandemie abgesagt oder verschoben werden. So auch die Weihe der neuen Fahne des Luzerner Kantonalschützenvereins LKSV. Ursprünglich war die grosse Einweihungsfeier am ersten Sonntag im Rahmen des Eidgenössischen Schützenfestes Luzern 2020 geplant gewesen. Bekanntlich musste der Grossanlass jedoch um ein Jahr verschoben werden und mit ihm auch die Fahnenweihe.

 

Zurück zu den Wurzeln
Am vergangenen Sonntag war es nun aber endlich soweit: Nicht wie geplant im Festzentrum des Eidgenössischen Schützenfestes auf dem Waffenplatz in Emmen, sondern in der Pfarrkirche St. Mauritius in Ruswil wurde das neue Banner enthüllt und gesegnet. Die Wahl des Ortes für diese Zeremonie ist kein Zufall. Wie Festredner Nationalrat Franz Grüter in seiner Ansprache ausführte, wurde der Luzerner Kantonalschützenverein am 15. November 1852 im „Löwen“ in Ruswil gegründet. Knapp 170 Jahre später wurde in der gleichen Ortschaft die mittlerweile fünfte Fahne in der Geschichte des LKSV vor knapp 50 Gästen aus Politik und Armee festlich eingeweiht.

 

Eine grosse Freude
Beat Fischer, Korpskommandant ausser Dienst, erläuterte den Anwesenden den Ursprung des Projekts für die Anschaffung einer neuen Kantonalfahne. So habe Kantonalfähnrich Arthur Riedweg anlässlich des Eidgenössischen Schützenfestes 2015 im Wallis angeregt, wie toll es doch wäre, die damals neue Fahne des Schweizerischen Schiesssportverbandes SSV fünf Jahre später beim „Eidgenössischen“ in Luzern mit einem neuen Kantonalbanner willkommen zu heissen. Der Vorstand habe diesen Input aufgenommen und könne nun heute nach langer Planungsarbeit die neue Fahne präsentieren. Auch wenn das Eidgenössische Schützenfest nicht im geplanten Rahmen stattfinden könne, sondern seit Freitag, 11. Juni, erstmals in der Geschichte überhaupt dezentral auf den Ständen in der ganzen Schweiz der teilnehmenden Vereine durchgeführt wird, sei die Freude über die Einweihung der neuen Fahne am heutigen Tag gross, so Fischer.

 

Die Schweizer Waffentradition aufrechterhalten
Fahnengotte Heidi Bossart und Fahnengötti Theo Janssen war es vorbehalten, die neue Kantonalfahne unter dem Applaus der Anwesenden zu enthüllen. Diese ist in den Farben Blau und Weiss gehalten und weist im Zentrum runde respektive ovale Formen auf, die eine Zielscheibe symbolisieren. Kaplan Leopold Kaiser segnete das neue Banner. Damit wird die 1979 angefertigte und anlässlich des Luzerner Kantonalschützenfests 1986 im Schloss Kriens eingeweihte bisherige Kantonalfahne in den wohlverdienten Ruhestand geschickt.

Als Festredner amtete Nationalrat Franz Grüter. Er blickte in seiner Ansprache auf die Geschichte des Schweizerischen Schiesswesens im Allgemeinen und auf jene des Luzerner Kantonalschützenvereins im Speziellen zurück. Er rief den Anwesenden in Erinnerung, was dieses Schiesswesen ausmache: „Konzentration, Präzision, aber auch das freundschaftliche Zusammensein und ein starker Teamgeist.“ Die Schweizer Waffentradition fusse auf Freiheit und Verantwortung und beinhalte die Bereitschaft, diese Werte notfalls mit der Waffe zu verteidigen. „Gerade in der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass in Europa wenig Verständnis für diese Tradition vorhanden ist“, so Grüter. Umso wichtiger sei es, dass Verbände, Vereine und Aktive auch in Zukunft mit Überzeugung für dieses Schützenwesen eintreten. „Ich gratuliere dem Vorstand des LKSV zur neuen Fahne und danke allen Freiwilligen, Helferinnen und Helfern sowie Vorstandsmitgliedern, die mit ihrer Arbeit etwas zur Aufrechterhaltung des Schweizer Schiesswesens in seiner ursprünglichen Form beitragen.“

 

Gemütlicher Ausklang
Nach dem Schlusssegen von Kaplan Kaiser und dem anschliessenden Fahnengruss zog die kleine Festgemeinde hinter der neuen Kantonalfahne aus der Pfarrkirche aus und verschob zum vorbereiteten Apéro riche ins nahegelegene Pfarreizentrum. Dort überbrachte Regierungsrat und OK-Präsident des Eidgenössischen Schützenfest Luzern 2020, Paul Winiker, die Grüsse der Luzerner Kantonsregierung.[ZC1]  Schliesslich dankte LKSV-Präsident Christian Zimmermann allen Gästen für ihr Erscheinen und allen Involvierten, besonders aber der Fahnengotte und dem Fahnengötti, sowie dem gastgebenden SV Ruswil mit „Löwen“-Wirtin Vreni Dali für[ZC2]  ihr Engagement im Zusammenhang mit der Beschaffung und Einweihung der neuen Kantonalfahne.